Ob Instagram, TikTok, X oder Meta: was alle diese Socialmedia-Plattformen gemeinsam haben? Sie haben unsere Daten, die wir ihnen auch noch bereitwillig geben und so zu ihrem „Gold“ werden lassen. Über die sich daraus ergebenden Folgen und Gefahren weiß Paul Kosbi, ein echter Experte auf diesem Gebiet den Schülerinnen und Schülern der FOS Germering am 24.07.2024 zu berichten, denn er ist nicht nur Kriminalbeamter, sondern arbeitet außerdem für das Unternehmen Blackstone432, das sich zum Ziel gesetzt hat, das Hacken von Accounts zu verhindern und über Gefahren, die von Fake News, Cybermobbing oder Sexting ausgehen, aufmerksam zu machen.
Wie wertvoll diese – unsere – Daten sind macht, er anhand der App Snapchat, deren Besonderheit es ist, dass sich die Bilder und Nachrichten, die man versendet hat, nach kurzer Zeit beim Empfänger von selbst löschen, deutlich. Zuletzt hat Google 30 Milliarden Dollar dafür geboten. 30 Milliarden Dollar – das zeigt, so Kosbi, welches Potenzial Konzerne wie der chinesische Anbieter TikTok in den sozialen Medien sehen, denn mit ihnen lassen sich Wahlen gewinnen (Stichwort Trump), mit ihnen lassen sich Meinungen bilden (Stichwort Brexit) und mit ihnen lässt sich aber auch einfach nur Geld verdienen. „Dein Handy registriert, wie du es hältst, bei welchem Bild, welchem Film, welcher Werbeanzeige du wie lange hängen bleibst. Durch die Kamera weiß dein Handy auch, wo du hinschaust“, erklärt der Polizist den interessierten Schülerinnen und Schülern, die alle mindestens eine dieser Apps auf ihrem Smartphone haben und der sie mit dem Akzeptieren der Geschäftsbedingungen das Go zum Datensammeln gegeben haben. Und damit sind auch Tür und Tor für Internetkriminalität geöffnet. Kosbi zeigt uns, wie schnell vierstellige Pin-Codes, einfache Passwörter oder das Verwenden des immer gleichen Passworts geknackt werden können, ohne dass wir es auch nur merken. Die unerlaubten Zugriffe auf fremde Daten und die Betrugsfälle mit fremden Identitäten nehmen zu, warnt Kosbi und mahnt die Anwesenden, regelmäßig die Sicherheitsupdates durchzuführen und sichere Passwörter zu wählen. Ob man gehackt worden ist, kann man übrigens über die Internetseite „’;–have i been pwned?“ nachprüfen.
Doch damit nicht genug. Anhand der 15-jährigen Amanda Todd, die sich aufgrund von Sexting und Cybermobbing das Leben genommen hat, zeigt Paul Kosbi, dass sich besonders Mädchen nicht dazu verleiten lassen sollten, Bilder zu versenden, die sie später einmal bereuen könnten. Er erläutert dabei auch, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist und selbst das Weiterleiten solch kompromittierender Bilder eine Straftat ist. Er ruft die Schülerinnen und Schüler zu Zivilcourage auf: „Selbst wenn ihr die Person nicht leiden könnt, schaut nicht weg, sondern informiert wenigstens euren Lehrer, dass ein Mitschüler Opfer von Cybermobbing ist. „Behaltet die Kontrolle über eure Daten und nutzt das Internet mit gesundem Menschenverstand“ – mit diesen Worten verabschiedet der Kommissar die Schülerinnen und Schüler in die Sommerferien.