„Sagen Sie jetzt nichts“ …
… unter diesem Motto stellt sich die Fachschaft der Gesellschaftswissenschaften (Geschichte/Politik und Gesellschaft) vor. Ihre Mitglieder zeigen die Werte, die uns im Schulalltag wichtig sind und die unser Handeln und Denken prägen.“
Hier gehts zum Beitrag.
Fachschaft Gesellschaftswissenschaften
Geschichte/Politik und Gesellschaft


Wussten Sie,
- dass Germering erst am 12. April 1991 das Stadtrecht bekam, aber bereits seit 35.000 Jahren menschliche Aktivitäten auf dem heutigen Stadtgebiet nachweisbar sind?
- dass Germering erstmals 948 beim Tausch eines Bauernhofes als Kermaringun urkundlich erwähnt wurde?
- dass Germering durch den Zuzug von Heimatvertriebenen 1945/46 einen richtig großen Bevölkerungszuwachs bekommen hat?
- dass Germering in den Jahren 1952 und 1954 soziale Wohnungsbauprojekte in für damalige Zeit ungewöhnlicher Größenordnung startete?
Geschichte ist oft näher und greifbarer, als wir es manchmal vermuten. Und eng mit ihr verbunden ist unsere Gesellschaft, in der wir leben. Doch warum ist unsere Gegenwart eben genau so wie sie ist? Was hat unsere Vergangenheit damit zu tun? Kann man aus Fehlern der Vergangenheit lernen? Und wie soll unsere Zukunft aussehen? Spiele ich als Individuum bei diesen Fragen überhaupt eine Rolle? Wo ist mein Platz in der Gesellschaft, welche Rolle werde ich einnehmen und wie kann ich unsere Gesellschaft aktiv mitgestalten?
Mit diesen Fragen beschäftigen wir uns in den Fächern aus dem gesellschaftswissenschaftlichen Bereich, zu denen an der FOS Germering Geschichte in der Jahrgangsstufe 11, Politik und Gesellschaft in der 12. Jahrgangsstufe 12, das Kombifach Geschichte, Politik und Gesellschaft in den Jahrgangsstufen 10 und 13 sowie die Wahlpflichtfächer Soziologie und Internationale Politik gehören.
Die kritische Auseinandersetzung mit geschichtlichen, politischen und soziologischen Themen und historisch gewachsenen Strukturen, die oftmals nachhaltig bis in unsere Gegenwart wirken, helfen uns, Zusammenhänge im (welt-)politischen Geschehen besser zu verstehen und eigene Standpunkte zu entwickeln sowie gesellschaftliches und politisches Leben mitzugestalten. Die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer sind daher das „Bindeglied zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“.
Soziologie

Das Fach Soziologie ist ein Pflichtfach in der Ausbildungsrichtung Sozialwesen. Für alle anderen Ausbildungsrichtungen ist es ein Wahlpflichtfach.
Selbstverständnis des Fachs
„Du willst nicht, dass nur manche sichtbar sind, nur diejenigen, die irgendeinem Ebenbild entsprechen, das jemand einmal erfunden und als Norm ausgegeben hat, Du willst, dass es reicht, ein Mensch zu sein, dass es keine weiteren Eigenschaften oder Merkmale braucht, um gesehen zu werden. Du willst nicht, dass diejenigen, die etwas anders aussehen als die Norm, übersehen werden, Du willst nicht, dass es überhaupt eine Norm gibt für das, was gesehen, und das, was nicht gesehen wird. Du willst nicht, dass die, die abweichen, weil sie eine andere Hautfarbe haben oder einen anderen Körper, weil sie anders lieben oder anders glauben oder anders hoffen als die das Ebenbild prägende Mehrheit, zu Boden gestoßen werden. Du willst, dass es aufhört, weil es eine Kränkung für alle ist, nicht nur für diejenigen, die übersehen und zu Boden gestoßen werden.“
Carolin Emcke: Gegen den Hass. Frankfurt am Main. 2016. S.24f.
Die Trägerin des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels Carolin Emcke verfasst mit ihrem Buch „Gegen den Hass“ ein Plädoyer für die Menschlichkeit, für eine empathische Gesellschaft, die sich gegen Diskriminierung, Gewalt, Hass und Ausgrenzung stellt und fordert uns alle zum gesellschaftlichen Handeln auf. Sie umreißt damit aber auch das Selbstverständnis des Fachs Soziologie an der Fachoberschule Germering, denn Ziel ist es mithilfe von Beobachtung, Messung, Analyse und ihre Deutung gesellschaftliche Strukturen sichtbar zu machen, um Probleme zu erkennen, zu benennen und Lösungsstrategien zu entwickeln. Beginnend im Kleinen – bei uns selbst – setzt sich das Fach mit dem Individuum und seiner Identität auseinander. Fragen wie „Was ist mein Platz in der Gesellschaft?“, „Warum bin ich eigentlich so wie ich bin?“, „Werde ich mal wie meine Eltern?“, „Wie werde ich den Erwartungen der Gesellschaft gerecht?“ sind zentral und der Versuch der Beantwortung trägt zur individuellen Persönlichkeitsentwicklung unserer Schüler*innen bei. Sie „gewinnen diesbezüglich ein Bewusstsein für ihre eigene soziale Identität, für Interaktionsprozesse mit anderen Menschen und ihre unterschiedlichen Rollen in den verschiedenen sozialen Subsystemen der Gesellschaft“ (LehrplanPLUS – Fachoberschule – Soziologie – Fachprofile (bayern.de)).
Uns interessiert aber auch wie das Individuum in einer Gruppe funktioniert und welche Gruppendynamiken sich entwickeln. Dabei ergründen wir die Mechanismen von Macht und Herrschaft. Schließlich betrachten wir die gesamte Gesellschaft und decken ihre Strukturen auf, um sie kritisch zu hinterfragen. „Ist unsere Gesellschaft gerecht?“, „Sind bei uns alle Menschengleich?“, „Wieso gibt es in einer Demokratie soziale Ungleichheit und wie zeigt sie sich?“, „Warum gibt es Diskriminierung?“, „Wieso gibt es in Deutschland immer noch Rassismus und Antisemitismus, obwohl wir doch aus den Lehren der Vergangenheit gelernt haben sollten?“, „Wie funktionieren Verschwörungstheorien?“ und „Warum ist man selbst vor Stereotypen und Vorurteilen nicht gefeit?“ – diese und ähnliche Fragen stellen wir uns im Soziologieunterricht, um mit neuen kreativen Ideen dazu beizutragen, unsere Freiheitlich Demokratische Grundordnung zu sichern und sie für jeden Menschen in unserer Gesellschaft gleichermaßen geltend zu machen.
Neben dem regulären Unterricht werden unsere Schüler*innen in der Fähigkeit, soziale Sachverhalte empathisch aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, soziale Phänomene zu hinterfragen und kritisch zu reflektieren, geschult, indem sie sich in fächerübergreifenden Schulprojekten und Arbeitsgemeinschaften wie die AG „Soziales Engagement“ einbringen.
Das Fach Soziologie trägt zur bewussten Identitätsfindung unserer Schüler*innen bei, sie werden dazu ermutigt, selbstbewusst zu handeln und lernen dabei eigenes und fremdes Verhalten besser zu verstehen, um ihren Mitmenschen toleranter zu begegnen.
Eindrücke von Schüler*innen zum Fach Soziologie
„Psychologie, Sozialpsychologie und Soziologie waren dieses Jahr bei einigen im Stundenplan und schnell kam die Frage auf, was da eigentlich der Unterschied sein sollte. Im Gegensatz zu den anderen beiden Fächern beschäftigten wir uns in Soziologie nicht nur mit dem Menschen als ein Individuum, sondern mit dem Menschen als einen Teil der Gesellschaft und dem Handeln in sozialen Kontexten. Dabei ist dies nicht einfach nur ein Fach, dass wie viele andere auf „-ologie“ endet, sondern man lernt viel über sich selbst und seine Mitmenschen, das Funktionieren der Gesellschaft in der wir leben und wie unsere Funktion in diesem Gebilde ausschaut. Vom neuen gesellschaftlichen Trend der Singularität, über Chancengleichheit und sozialer Ungleichheit bis hin zu den Sinus-Milieus der Gesellschaft, findet sich eine große Bandbreite an aktuellen Themen und Konflikten wieder, die nicht trockene Theorie darstellen, sondern die man immer wieder auf das eigene Leben und Umfeld übertragen kann. Also, wo ist dein Platz in der Gesellschaft, zu welchem Milieu gehörst du und in welche Rollen schlüpfst du tagtäglich? Die Möglichkeit, das zu erfahren, hat sich im Fach Soziologie geboten.“
Ayline Zempel, S12a
„Ich persönlich, als Schüler des Wirtschaftszweiges, fand das Fach Soziologie im Nachhinein wirklich sehr interessant und wissenswert. In diesem Fach bekommt man sehr gute Denkanstöße und lernt Dinge, welche man auch wirklich im Leben benötigen kann.
Durch abwechslungsreiche Projekte und Gruppenarbeiten wird es auch nicht langweilig.“
Raphael Kessler, W12a

#StolenMemory
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Besuch der Bundestagsabgeordneten Carmen Wegge
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Weihnachten für ALLE
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Im Folgenden finden Sie weiterführende Informationen zu den Wahlpflichtfächern aus dem Bereich der Gesellschaftswissenschaften.
Internationale Politik (Wahlpflichtfach)

Beschreibung
Die EU, die USA nach Trump, die UNO, Flüchtlingskrise, Putin, Syrien, Erdogan, Kim Jong-Un, Wirtschaftskrisen, Klimawandel…Wer verstehen will, was die Welt bewegt, der ist im Wahlpflichtfach Internationale Politik genau richtig. Wer das Zeitunglesen nicht scheut und sich für die großen Themen der Welt interessiert, der befasst sich in diesem Fach mit Akteuren, Strukturen und Theorien in der internationalen Politik. Die SchülerInnen bewerten und analysieren diese. Lösungsansätze zu aktuellen Handlungsfeldern und Herausforderungen in der internationalen Politik werden kritisch betrachtet und Chancen und Risiken abgewogen. Des Weiteren beschäftigen sich die Schüler/innen mit Kontroversen in der und über die internationale Politik und bewerten Interaktionsmöglichkeiten, analysieren Reden zur Außenpolitik und debattieren aktuelle Problemlagen. Dabei werden die Auswirkungen auf die eigene Lebenswirklichkeit erläutert.
Vorstellung des Projekts „Herausforderungen des 21. Jahrhunderts“
Eine der größten internationalen Herausforderungen in den kommenden Jahrzehnten ist unbestreitbar der Klimawandel. Gerade die junge Generation hat mit „Fridays for Future“ den dringenden Handlungsbedarf lautstark gefordert, um das Ziel des Pariser Klimaabkommens überhaupt noch einhalten zu können. Der Jugendrat der Generationenstiftung weist in dem Buch „,Ihr habt keinen Plan – darum machen wir einen!“: 10 Bedingungen für die Rettung unserer Zukunft‘“(Blessing Verlag 2019) nicht nur auf die Probleme hin, sondern bietet auch zahlreiche Lösungsansätze, um der Klimakrise die Stirn zu bieten.
Hier werden nicht nur die Folgen des Klimawandels und der Ökozid beleuchtet, sondern auch andere Fragestellungen thematisiert, die ebenso Herausforderungen für die internationale Politik sind: Wie sichern wir langfristig die Demokratie und Menschenrechte? Wie verändert sich das 21. Jahrhundert durch die Digitalisierung? Wie erreichen wir globale Gerechtigkeit? Wie müssen sich wirtschaftliche Strukturen verändern, um den Wohlstand zu sichern?
Die Schüler/innen des Wahlpflichtfaches haben sich im Projekt „Herausforderungen des 21. Jahrhunderts“ mit diesen Themen sowie den Lösungsvorschlägen des Jugendrates der Generationenstiftung kritisch auseinandergesetzt und die Ergebnisse in Präsentationen festgehalten.
Im Folgenden befindet sich eine Auswahl der Präsentationen, die sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Meere und dem Rückgang der Biodiversität beschäftigen. Ebenso wurde sich kritisch mit der Frage auseinandergesetzt, ob der Staat die Wirtschaft stärker regulieren muss, um den Wohlstand zu sichern.